Ganz weit weg?
Liebe Leserinnen und Leser!
Bin ich nur ein Gott, der den Menschen nahe ist? Oder bin ich nicht auch ein Gott, der fern ist? “– So lautet der Ausspruch des Herrn. Das ist der Monatsspruch für September aus Jeremia 23,23.
In allen Lebenslagen hat Gott versprochen, bei uns zu sein. Jesus Christus, der Sohn Gottes, hat es uns zugesagt: „Ich bin bei euch alle Tage, bis ans Ende der Welt.“ So hat er es formuliert, als er seinen Jüngern, und somit auch uns, den sogenannten „Missionsbefehl“ gab. Wir sind beauftragt, in die Welt zu gehen und die frohe Botschaft von der Versöhnung mit Gott durch die Vergebung der Sünden zu verkündigen. Wir sollen Multiplikatoren sein und Menschen zum Glauben an Jesus führen, damit sie sich taufen lassen und Jesus nachfolgen.
Wir müssen nicht an einen bestimmten Ort pilgern, um Gott zu finden. Gott ist da. Gott ist uns Menschen nah! Überall können wir Gott begegnen.
Dennoch gibt es ebenso viele Situationen, in denen wir uns fragen, wo Gott ist und war. Dort, wo Leid entsteht und die Lieblosigkeit Einzug hält. Dann, wenn die Ungerechtigkeit herrscht, Gewalt, Unterdrückung, Ausbeutung und Anfeindung geschieht.
Menschen in Notlagen fühlen sich oft verlassen und sind es vielfach von uns Menschen leider auch. Gott scheint so weit weg.
Schaut Gott hin?
Was sieht Gott und wie weit können sich Menschen von Gottes Wegen und Willen entfernen?
Es gibt zudem Menschen, die die Not anderer ausnutzen und unter falschen Motiven ihre Hilfe anbieten. Dabei ist ihr Ziel nicht, die Situation zu verbessern, sondern nur den eigenen Vorteil zu suchen. Sie haben sich von Gott entfernt und fragen nicht nach seinem Willen. Sie wägen sich in der Gottesferne in Sicherheit und meinen, ihre Machenschaften unbemerkt umzusetzen.
Doch obwohl wir Gottes Nähe erfahren und spüren können, besonders diejenigen, die in Notlagen der oben beschrieben Lebenssituationen gefangen sind, so ist Gott auch in der Ferne nicht abwesend. Er ist ein Gott, der selbst in der weiten Ferne immer noch den Überblick, die Macht und Gewalt behält. Wir brauchen uns nichts vorzumachen, dass Gott etwas entgehen könnte.
Wer sich unter falschen Motiven sogar als „barmherziger Samariter im Namen des Herrn“ ausgibt, hält sich dennoch in Gottes Gegenwart auf.
Wie tröstlich, dass niemand vor Gott fliehen kann und ich bei Gott Zuflucht finde.
Dass Vertriebene Gott in der Ferne finden können, ist zudem wunderbar! Wir brauchen auch nicht die Sorge zu haben, dass Unrecht ungestraft bleibt. Gott ist gerecht und Richter für jeden. Gott ist ein Gott, der den Menschen nahe ist und auch ein Gott der fern ist.
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