Das Warten hat ein Ende


Liebe Leserinnen und Leser!

„Das Warten hat ein Ende“ sagen einige, wenn der Heiligabend gekommen ist. Endlich Geschenke! Endlich das Beisammensein mit der Familie am geschmückten Baum. Andere warten weniger, vielleicht, weil sie allein sind. Noch andere warten darauf, dass der ganze Rummel endlich vorbei ist.

Das Lukasevangelium erzählt nicht nur die bekannte Weihnachtsgeschichte, sondern ebenso von dem alten Simeon. Er lebte damals, als Jesus geboren wurde. Er hatte viel länger gewartet als nur wenige Adventswochen.
Aber dann hält er das große Geschenk in seinen Armen: ein Kind, ein Baby. Simeon trägt das Jesuskind auf dem Arm.
Simeon war alt geworden über dem Versprechen Gottes: „Du wirst noch zu deinen Lebzeiten den versprochenen Erlöser sehen, den Heiland der Welt.“ Jetzt war er in den Tempel gegangen – und trifft dort Maria und Joseph mit dem acht Tage alten Jesuskind.
Dankbar betet Simeon zu Gott:
Meine Augen haben deinen Heiland gesehen, das Heil, das du bereitete hast vor allen Völkern.
(Monatsspruch Dezember aus Lukas 2,30+31)
Simeon hat Frieden gefunden. Nun kann er getrost vom irdischen Leben Abschied nehmen. Das Warten hat ein Ende gefunden. Sein Leben ist ein erfülltes geworden.

Ist mein Leben ein erfülltes? Oder bin ich noch auf der Suche? Auf der Suche nach so manchen Dingen, die ich noch sehen oder erreichen will? Gewiss freuen wir uns, wenn noch manche Erwartungen ans Leben sich erfüllen: eine Aussöhnung, eine Begegnung, eine Reise.

Vielleicht können wir aber auch manches getrost loslassen, weil wir Jesus gefunden haben:
Jesus, unsere Aussöhnung mit Gott, Jesus, unsere Zuversicht im irdischen Leben und unsere Hoffnung auf das ewige Leben.

Es ist gut, wenn wir Jesus in unserem Herzen ganz festhalten wie der Simeon das Kind auf seinem Arm. Und noch besser ist es dass ER uns festhält – im Leben und im Sterben. Dazu ist Jesus geboren und zu uns gekommen, damit das Suchen und Warten ein Ende hat. Solch ein Glaube ist erfülltes Leben.

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Es grüßt herzlich,

Gemeinschaftspastor i.R.
Martin Hennemann

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